Was passiert, wenn etwas passiert
Wie es dazu kam
Am dritten Tag nach der Behandlung meldete sich der Patient mit einer zunehmenden einseitigen Rötung im Bereich der linken Wange. Das klinische Bild sprach für ein beginnendes Erysipel. Systemische Symptome bestanden zu diesem Zeitpunkt nicht. Aufgrund fehlender Penicillinallergie wurde umgehend eine antiinfektive Therapie mit Penicillin eingeleitet.Die Rötung bildete sich innerhalb kurzer Zeit unter der antibiotischen Behandlung deutlich zurück, sodass eine ambulante Weiterbehandlung möglich war. Eine stationäre Vorstellung wurde erwogen, letztlich aber nicht notwendig – insbesondere da keine Allgemeinsymptome oder Ausweitung des Prozesses auftraten.
Im weiteren Verlauf berichtete der Patient von bereits bekannten wiederkehrenden Hautveränderungen, die bereits dermatologisch abgeklärt worden waren. Ein konkreter immunologischer oder systemischer Hintergrund ließ sich nicht sichern, jedoch wurde eine generelle Barrierestörung der Haut diskutiert.
Was ist ein Erysipel?
Ein Erysipel, auch bekannt als Wundrose, ist eine akute bakterielle Infektion der oberen Hautschichten, verursacht meist durch β-hämolysierende Streptokokken Gruppe A.
Allgemeine Therapieoptionen
Je nach Schwere und Verlauf können sie oral oder parenteral verabreicht werden. Im Fall einer Allergie gegen Penicilline wird Clindamycin als erste Wahl empfohlen.
Die Therapiedauer beträgt in der Regel 5–10 Tage, je nach klinischem Verlauf. Zusätzlich sollte eine symptomatische Therapie erfolgen, z. B. mit Kühlung, Hochlagerung und Schmerzreduktion. Lokale Antiseptika oder chirurgische Maßnahmen sind beim Erysipel selten indiziert, können aber im Verlauf bei sekundärer Abszedierung erforderlich werden (1) (scrollen zum weiterlesen ).
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Wann ist eine stationäre Aufnahme erforderlich?
In bestimmten Fällen sollte bei einem Erysipel eine stationäre Aufnahme erwogen werden, insbesondere, wenn der Verlauf kompliziert oder Risikofaktoren vorliegen. Dazu gehören:
- Reduzierter Allgemeinzustand oder das Vorliegen systemischer Symptome (z. B. Fieber, Schüttelfrost)
- Bekannte oder vermutete Immunsuppression (z. B. bei Diabetes mellitus, Tumorerkrankungen, systemischer Medikation)
- Ausbreitung der Infektion trotz adäquater antiinfektiver Therapie
- Beteiligung sensibler Regionen, insbesondere im Gesicht – hier sollte bereits frühzeitig eine stationäre Überwachung erfolgen, insbesondere bei periorbitaler Lokalisation
- Unklare systemische Zeichen oder fehlende Besserung nach 48 Stunden ambulanter Behandlung